Wie wir mit dem Chancen-Kompass neue Wege entdecken, über die wir normalerweise gar nicht nachdenken würden.
Wer kennt das nicht: Wir stehen vor einer Herausforderung und stecken an irgendeinem Punkt plötzlich fest. Leider lösen sich die wenigstens Blockaden von selbst in Luft auf, sondern setzen uns oft sogar zusätzlich unter Druck und killen unsere Inspiration. Die Gedanken drehen sich im Kreis oder wandern anderweitig ergebnislos umher – und wir haben keine Ahnung, wie wir so zu einer guten Entscheidung kommen sollen. Der Chancen-Kompass ist ein Selbstcoaching-Tool, das uns hilft, endlich wieder klar zu sehen.

Wohin führt das Leben uns? Haben wir die Orientierung verloren, zeigt uns der Chancen-Kompass mögliche Optionen auf. Foto: Mariah Hewines / unsplash
Brainstorming mit dem Chancen-Kompass
Vor welcher Aufgabe du auch immer stehst: Befreist du deine Gedanken aus der Umklammerung des Altbekannten, können sich Türen öffnen, an denen du bisher achtlos vorbeigeeilt bist. Lies hierzu auch meine Fabel von der Ente am See. Mit dem Chancen-Kompass locken wir unsere verschüttete Fantasie aus der Versenkung und helfen der Lösungsfindung so auf die Sprünge. Doch wie funktioniert das Ganze überhaupt?
Der Chancen-Kompass: Schritt für Schritt zu neuen Wegen
Los geht es mit der Vorbereitung. Du kannst dir entweder selbst mit einfachen Mitteln einen Chancen-Kompass auf ein Blatt Papier zeichnen oder du lädst dir gratis meine PDF-Vorlage (DIN A4) herunter. Im folgenden Foto siehst du ein Vorschaubild des PDFs und wie der Kompass aufgebaut ist. Den Download selbst findest du in meinem Backstage-Bereich: Hier geht`s zum Backstage-Bereich! Ansonsten male einfach einen Kreis in die Mitte eines Blatts und zehn bis zwölf Striche, die von dem Kreis weg nach außen gehen. Schreibe oben auf das Blatt, um welches Thema es in deinem persönlichen Chancen-Kompass gehen soll. Das können beispielsweise zwischenmenschliche Probleme mit jemandem sein, für die du einen Ausweg suchst. Aber auch die Perspektivlosigkeit im Job oder ein Gefühl von Unzufriedenheit in anderen Lebensbereichen.

Den Chancen-Kompass findest du als PDF-Download in meinem Backstage-Bereich. Foto: Tara Riedman
Von machbaren Optionen bis in die Illegalität
Nun kommen wir schon zur Kernaufgabe. Hinter jeden »Weg« (Strich), der vom Kompass weg in deine mögliche Zukunft führt, schreibst du, was dir als erstes in den Sinn kommt. Ganz wichtig: Es ist völlig egal, wie unmöglich und irre die Optionen sind, die da vor uns auf dem Papier landen – sie dürfen sogar leicht kriminell sein, wenn solch eine Ader in uns schlummert ;-). Der Chancen-Kompass ist nur für unsere Augen bestimmt, also dürfen wir Konventionen und gute Sitten mal kurz beiseiteschieben. Ein Beispiel gefällig? Ich nehme mal an, ich bin unglücklich mit meinem Job. Was sagt der Chancen-Kompass? Ich könnte sofort kündigen und unter die Brücke ziehen, mich endlich woanders bewerben, einfach nicht mehr hingehen, mich nebenberuflich selbstständig machen (um meinen Absprung vorzubereiten), das Gespräch mit meinem Boss suchen, meinem Chef beim nächsten Abteilungsessen die vegetarische Lasagne ins Gesicht werfen usw.
Hilfe für die (fehlende) Fantasie
Fällt dir nichts ein, dann runter vom Sofa, schmeiß dich in die Klamotten und geh raus. Bewegter Körper, bewegter Geist – ich komme dabei auf Ideen, die mir am Schreibtisch nie eingefallen wären. Vielleicht hilft dir auch eine der folgenden Fragen bei der Ideenfindung:
• Was hätte ich als Kind geantwortet?
• Wie würde sich das Problem am einfachsten / am schnellsten lösen?
• Was würde ich tun, wenn ich genug Geld / Zeit hätte?
• Käme ein Freund mit diesem Problem zu mir, was würde ich ihm raten?
• Was würde mein Chef mir empfehlen?
• Würde ich meine Tochter / Frau oder meinen Sohn / Mann fragen, was würden sie mir antworten?
• Was würde mein Vorbild (YouTube-Star / Schauspieler / Sängerin / historische Figur) tun?
Auf meinem Chancen-Kompass als PDF-Vorlage ist übrigens eine mögliche Antwort bereits vorformuliert: Ich entscheide mich dafür, weiter mit meiner aktuellen Situation zu leben, und beschwere mich nicht mehr darüber. Gemein, oder? Diesen Weg kannst du natürlich immer wählen – nur dann ändert sich eben nix. Es ist allein deine Entscheidung.

Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, mit Herausforderungen umzugehen. Der Chancen-Kompass hilft uns dabei, sie zu erkennen. Foto: pixource / pixabay
Praxis-Check und Notenvergabe
Hast du so viel wie möglich aufgeschrieben, vergibst du anschließend für jede Möglichkeit eine Schulnote und trägst sie in den kleinen silbernen Kreis des jeweiligen »Kompass-Wegs« ein. Also 1 für sehr gut bis 6 für ungenügend. Die Optionen mit den Noten eins bis drei nimmst du näher unter die Lupe. Frag dich: Würde ich das wirklich umsetzen wollen – mit allen Konsequenzen? Bis du dir hier unsicher, dann sieh dir mal meinen Beitrag »Wie wir die Auswirkungen unserer Entscheidungen richtig einschätzen« an (Link folgt, sobald verfügbar). All die Positionen, bei denen die Antwort darauf JA lautet, umkreist du mit einem farbigen Stift.
Schau dir deine engere Auswahl noch einmal genau an. Kannst du davon vielleicht etwas miteinander kombinieren? Ich könnte in meinem Beispiel von eben das Gespräch mit meinem Chef suchen und trotzdem schon mal die Stellenanzeigen studieren – und das mit der vegetarischen Lasagne vielleicht auf meinen letzten Arbeitstag verschieben ;-).
Damit unsere neu gewonnenen Chancen nun nicht im Sande verlaufen, sollten wir uns direkt im Anschluss überlegen, welche Schritte zur Umsetzung nötig sind. Wie du das am besten angehst, erfährst du in meinem Artikel »Mit der Fluss-Stein-Taktik zum Erfolg« (Link folgt, sobald verfügbar).
Mein Chancen-Kompass ist angelehnt an das Alternativrad der wunderbaren Managementtrainerin und Journalistin Sabine Asgodom.
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